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Caldera: Von der Tomate zur Kornkammer

Auch im Schuljahr 2024 / 2025 nutzen die 3. Klassen (3A, 3B, 3C) der Grundschule Algund die Caldera als Lernort. Die letzten Tomaten sind geerntet und auch das Gewächshaus kühlt so langsam ab. Der Boden wird neu bearbeitet und gemeinsam mit dem Biobauer Daniele Piscopiello säen die Schülerinnen und Schüler das Winterkorn.

BAU_Getreide Caldera Schüler_202_300 dpi

Jede Klasse erhält ein symbolisches Feld, 1m x 50 cm, um die Winterkörner Roggen, Dinkel und Weizen zu säen. Die Felder wurden, genau eingeteilt, denn im Frühjahr braucht es noch Platz für die Sommergetreide Gerste, Buchweizen, Polenta, Emmer. Wie sehen die unterschiedlichen Getreidesorten aus? Woher kommen die Samen? Wie viele Körner sind in einer Ähre und wieviele in 1 Kg Sack Mehl? Solchen Fragen gingen die Schülerinnen und Schüler auf die Spur. Eine mobile Kleinmühle zeigte uns auch den Prozess des Korn Mahlens. Kennenlernen durften die Schülerinnen und Schüler auch die in Spanien lebende amerikanische Künstlerin Grace Gloria Denis, die während eines längeren Residenz Aufenthaltes in Südtirol über die alte Getreidesorte Binkel eine künstlerische Forschung machte.

Über den Feldern hängen Fragen wie Wieso machst du uns so viel Arbeit? Wieso bist du gelb? Wieso überlebst du unter dem Schnee? geschrieben von den Schülerinnen und Schülern an das Getreide. Im Laufe des Herbstes besuchten alle drei Klassen die Caldera immer wieder, um das Getreide beim Wachsen zu zeichnen und genau abzumessen. Ende November war es dann schon 40 cm hoch. Warum war der Roggen anfangs der Kräftigste und jetzt wächst er am langsamsten? Solche und andere Fragen wurden in ihren Forscherbüchern festgehalten.

Durch genaues Beobachten und aktives Forschen setzen sich die Schülerinnen und Schüler in neuen Beziehungen zu ihrer Umwelt. Ausgehend von künstlerischen Herangehensweisen (zeichnen, Fotodrucke, Audioaufnahmen, backen) erforschen die Schülerinnen und Schüler das Getreide in seiner Herkunft, Geschichte und Gestalt.

Ende November fand ein Cyanotipie Workshop in der Schule statt, wo ausgehend von der Künstlerin Anna Atkins, die als erste weibliche Fotografin gilt, Blaudrucke der verschiedenen Getreidearten hergestellt wurden. Cyanotipie ist eine Druckform, die um das 19. Jahrhundert eine verbreite Forschungsmethode war, um Pflanzen genau zu beobachten. Gedruckt wird mit dem Licht der Sonne und entwickelt mit Wasser. Die Schülerinnen und Schüler hatten sehr viel Spass am Bestimmen ihres Getreides und am anschließenden Entwerfen von Fantasiepflanzen. Auch im Unterricht wurde das Thema Getreide fächerübergreifend aufgegriffen und vertieft.

Im März nächsten Jahres wird sich die Caldera in eine kreative Backstube verwandeln. Gemeinsam mit einem Bäcker wird Brot in kreativen Formen gebacken. Welche Zutaten braucht es um Brot zu backen? Welche Formen kann Brot haben?

Im Anschluss wird uns noch etwas Zeit bleiben um gemeinsam mit den Kindern die alljährliche Abschlussausstellung in der Caldera zu planen: Am 20. Mai wird das Projekt Kornkammer der Grundschule Algund und der Dorfgemeinschaft präsentiert. Bis dahin gilt noch viel zu forschen und zu produzieren.

Begleitet wird das Projekt von den Kuratorinnen Simone Mair und Lisa Mazza von BAU, Institut für zeitgenössische Kunst und Ökologie. Unter der Projektleitung von der Lehrerin Nadia Rossi gliedert sich das Projekt in ein grösseres Netzwerk der Kultur.Forscher! mit dem Ziel ästhetisches Lernen in der Schule einzubinden.

Das Projekt wird realisiert in Zusammenarbeit mit der Grundschule Algund und der Unterstützung vom Bildungsausschuss Algund.

 

Bildunterschrift: Caldera, Kornkammer, ein Projekt von BAU in Zusammenarbeit den 3. Klassen der Grundschule Algund.
Foto: Daniel Mazza